Fünf Themen, die mir gerade durch den Kopf gehen

  • Lebensentwürfe
  • Mangel und Überschuss
  • Veränderung von Gewohnheiten
  • Alles beim Alten oder Start in etwas Neues
  • meine Einstellung zu traditionellen Werten und Konventionen

Manchmal muss ich Listen schreiben. Mal sind es Pro und Kontra Listen, das Für und Wider, um eine Entscheidung zu treffen. Manchmal muss ich aber auch einfach eine Liste schreiben, damit mir klar wird, wie ich die Dinge sehe.

Und tatsächlich gerade, als ich diese ersten Sätze geschrieben habe, ist mir aufgefallen, dass die fünf Punkte, die ich aufgeführt habe, eigentlich alle eine Gemeinsamkeit haben. Vielleicht eine Gemeinsamkeit, die nur ich spüre und fühle, aber vielleicht auch eine klassische Gemeinsamkeit der Millenials.

Ich bin Anfang 30, also ein klassischer, mittlerer Millenial. Und ja, was ist der andere Name, den die Medien für Millenials gefunden habe? Richtig, die Generation Y – oder auch WTF WHY???

Mit Nähen und DIY hat dieser Beitrag recht wenig zu tun. Obwohl DIY auch schon wieder Fragen aufwirft 😉

Lebensentwürfe

Ich mache mir gerade immer wieder um verschiedene Lebensentwürfe Gedanken. Und frage mich, ob ich jemals einen Entwurf für mein Leben hatte. Beziehungsweise, ich bin sicher, dass ich mit Anfang 20 einen bestimmten Lebensentwurf für mich skizziert habe. Ob ich diesen jemals zu einem tragbaren Modell umsetzen würde, das habe ich damals nicht bezweifelt. Mittlerweile fühlt es sich aber eher so an, als hätte ich ein halbes Modell an und mir fehlen die Skills, um die Skizze zu vollenden.

Was gehört für mich zu einem Lebensentwurf? Natürlich die Frage, wie will ich leben? Allein oder in einer Familie? Wo will ich leben? Eigentum oder Miete?

Um mich herum starten gerade viele Freunde und Bekannte in einen neuen Teil ihres Lebensentwurfs. Da werden Familien gegründet, aber teilweise auch wieder aufgelöst. Da werden Häuser gebaut und gekauft.

Und ich stehe dazwischen und weiß nicht genau, was ich will.

Karriere kontra Kinder

Eigentlich dachte ich immer, ich habe einen Plan für mein Leben und habe das auch zwischen 2007 und 2009 konsequent umgesetzt. Wahl der „richtigen“ Leistungskurse in der Schule, damit dann im Anschluss direkt das passende Studium angefangen werden kann. Während der ersten Jahre natürlich ein entsprechender Nebenjob, der schon eine Idee für den zukünftigen Job gibt, und ein Praktikum in einer tollen Agentur für den Lebenslauf. Ein Lebensentwurf, der komplett auf Karriere ausgerichtet war. Denn, das ist es doch, warum man studiert, oder? Damit man dann Karriere macht und die weiteren Elemente des Lebensentwurfs finanziert werden können. Denn zu diesem Lebensentwurf gehört es doch ein paar Jahre Karriere zu machen und dann eine Familie zu gründen.

Nun ja, ich überlege gerade eher eine kleine Firma als eine große Familie zu gründen und von Karriere kann man bei mir auch nicht mehr sprechen, seit ich für mich die Vorteile einer Teilzeitbeschäftigung entdeckt habe.

Meine Einstellung zu den traditionellen Werten und Konventionen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Als traditionelle Werte sehe ich Familie und Karriere an, eine Konvention wäre für mich, dass natürlich die Frau zurücksteckt, wenn es um Kinderbetreuung und den zum Leben gehörenden Haushalt geht.

Beides Dinge, die ich zwar honoriere und auch dankbar dafür bin, dass es in der Generation meiner Eltern so gang und gäbe war – und auch funktionierte. Denn, wir leben im Jahr 2022, und unter Vorraussetzungen in denen es zum Beispiel sehr schwierig ist, ein Haus nur aus einem Vollzeit-Gehalt zu finanzieren. Doch ich möchte mein Leben anders gestalten. Möchte mein Leben nicht dafür leben, dass es der nächsten Generation dann besser geht. Ich möchte jetzt leben und das für mich bestmögliche Leben gestalten. Und ja, ich denke, dass beides nicht vereinbar ist. Sorry not sorry.

Veränderung von Gewohnheiten

Eine Entscheidung, die für viele Menschen die Veränderung von etwas Gewohntem bedeutet. Und auch für mich ist es ein steiniger Weg zu gehen, denn manchmal ist es einfach einfach, wenn man einen gewohnten Pfad betreten kann und sein Leben so gestaltet, wie es bereits Generationen vor einem getan haben. Die aber, so behaupte ich, sich nie gefragt haben, ob sie mit ihrer Entscheidung glücklich sind und sich auch nicht gefragt haben, ob es da noch etwas anderes geben könnte.

Die Generation meiner Großeltern lebte im Mangel, die Generation meiner Eltern lebte im Überschuss.

Bis im Jahr 2020 eine kleine Viruslast zur großen Last auf der Schulter einer ganzen Gesellschaft wurde. Und plötzlich aufgedeckt wird, was Mangel und was Überschuss bedeutet. Wer ihn steuert, was ihn auslöst und vor allem, wie die nun für die Gesamtgesellschaft gleichen Bedingungen alle erdenklichen Lebensentwürfe durcheinanderwirbeln.

Vor einem Jahr wurde nach dem ersten Pandemiejahr noch gefragt, ob alles beim Alten bleibt oder ob die Pandemie nun auch zu etwas Neuem führt. Mittlerweile ist der Tenor des traditionellen Männerchors wieder stärker.

Etwas Neues ist immer beängstigend. Aber sollten wir nicht inzwischen so weit gebildet sein, dass wir die Angst bemerken, sie annehmen und dann damit lernen umzugehen. Wenn eine Freundin von mir so ihre Panikattacken in den Griff bekommen hat, dann sollten wir es auch schaffen!


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