#handmadelifemakeover – Frisur, Farben, Fotoshooting

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Mit dem Monat April startete auch meine Makeover Phase. Für den 2. April hatte ich mir in Hamburg einen Frisörtermin gemacht. Ein recht exklusives Frisörstudio bietet auch die Möglichkeit als Modell einen Schnitt zu bekommen, der dann nur einen Bruchteil von den üblichen Preisen kostet. Und, da ich jbekanntermaßen eine frugalistische Pfennigfuchserin bin, dachte ich, dass das ja eine kostengünstige Möglichkeit für meine Handmadelife Makeover Frisur ist.

Leider war der Termin aber ein Reinfall. Was ich nicht wusste – die Azubine war im 1. Lehrjahr und war wirklich sehr unerfahren. So habe ich zwar vier Stunden im Salon verbracht und viel über das Haareschneiden gelernt. Aber leider sah ich danach für mich selbst so aus, als hätte sich nichts an meiner Frisur verändert. Und ein paar Tage nach dem Schnitt fühlte ich mich überhaupt nicht mehr wohl mit meinen Haaren. Ja, mein Pony war kürzer, auch ganz gut geschnitten, aber irgendwie war das nicht das erhoffte Makeover Erlebnis, was ich mir vorgestellt hatte.

Vor der Farbberatung, noch mit dem „alten“ Haarschnitt

Es war also nicht, wie beim GNTM Umstyling, wo das Mädel von langen Haaren zu einer Kurzhaarfrisur verwandelt wird und deswegen anfängt zu heulen. Sondern es war eher so, dass ich nach dem Tag total frustriert mit mir war. Warum ich gedacht hatte, dass ein kostengünstiger Schnitt mich wirklich verwandeln würde? Warum mein Geiz Geld auszugeben und stattdessen Zeit zu investieren einfach nicht die beste Entscheidung war. Der Feind in meinem Kopf.

Eine Woche später war mein Termin zur Farbberatung in Leipzig bei Laura Hertel. Meine Frisur war mir etwas aufs Gemüt geschlagen und zu Beginn der Woche befürchtete ich wegen blöder Kopfschmerzen noch ernsthaft krank zu werden und die Reise absagen zu müssen. Ein Tag Krankschreibung dank Frau Doktor wirkte aber Wunder und so konnte ich die Reise antreten. Das und das Kennenlernen von einer netten Zimmergenossin im Hostel am Abend gab mir dann so viel Energie, dass ich spontan in Leipzig einen Frisörtermin ausmachte.

Ich gehe ja öfter im Urlaub zum Frisör und war schon in Manchester, Mailand und Antwerpen in verschiedenen Salons. Dieses Frühjahr hatte ich mal vorgehabt in New York zum Frisör zu gehen. Die Reise plante ich aus Gründen nicht weiter, aber nun wurde es eben statt einem New Yorker Haarschnitt einer aus Leipzig. Kann auch nicht jede:r von sich behaupten dort schon beim Frisör gewesen zu sein.

Meine Salonsuche auf Reisen geht immer über verschiedene Wege. Mal google ich einfach „unisex friseur stadtname“, diesmal habe ich es mit „guter friseur für kurzhaarschnitt in leipzig“ probiert. Mal stöbere ich auch durch ein paar Instagram Hashtags. Danach lese ich mir einige Bewertungen auf Google und dem Terminbuchungsportal durch, gucke auf den Preis und in Leipzig entschied ich mich so für einen freien Termin am Tag nach der Farbberatung.

Und landete damit einen Glücksgriff.

Denn nun war ich bei einem coolen Frisör gelandet. Dessen Salon zwar nicht in den Hipster Straßen von Leipzig gelegen war, aber wo mich ein junger Frisör mit 14 Jahren Erfahrung beriet und mit mir zusammen den Schnitt entwickelte und diesen dann handwerklich gekonnt umsetzte. Und ja, meine Freundin Isabelle hat mal gesagt, dass der Haarschnitt nur cool wird, wenn der Friseur auch cool ist. Jackpott!

Da ich ja leider Influencer und Content Creator mäßig eine Niete bin, habe ich es natürlich total verplant das Ganze zu dokumentieren. Es gibt also leider kein richtiges Vorher-Nachher Bild. Aber vielleicht könnt ihr hier von dem Vorher-Bild aus Hamburg und meinem Vor-Handmade-Makeover Umstyling Bild erkennen, was da auf meinem Kopf passiert ist.

Vorher
Nachher

Meine Verwandlung auf dem Kopf verlief also nicht wie geplant. Aber dafür verwandelte sich nach der Farbberatung etwas in meinem Kopf. Denn ja, so eine Farbberatung ist fast erfolgreicher als zehn Sitzungen Therapie.

Wie war ich zu Laura Hertel gekommen? Tatsächlich begleite ich sie virtuell schon seit über einem Jahrzehnt. Sie war eine Mode/Näh-Bloggerin der ersten Stunde, hatte schon während ihres Modedesign Studiums einen Blog „tagträumerin.de“, der mal auf einer Konferenz 2012 als „deutsches A Beautiful Mess“ bezeichnet wurde. Und sie hat sich in Leipzig nach dem Studium 2015 mit einem kleinen Atelier für Brautmode selbstständig gemacht. Bei „Schleifenfänger“ gibt es sowohl Brautmode als auch Maßanfertigungen für festliche Anlässe. Relativ neu sind die Modelle für den Alltag oder Beruf wie Blousons und Hosenanzüge auf Maß. 

Der Ort der Farbberatung in Lauras hübschem Atelier

Laura näht für sich selbst zwar auch nicht mehr so viel wie früher, aber sie hat ein totales Verständnis für die Sorgen und Gedanken einer Hobbyschneiderin. Sie bringt Empathie, Menschenverständnis und eine total liebe Art mit, sodass man sich direkt total wohlfühlt. Und sie stellt in der zweistündigen Beratung Charakterzüge fest, die man selbst gar nicht so direkt benennen könnte oder wahrhaben will. Zu mir sagte sie zum Beispiel, dass ich streng wirke, wenn ich mich konzentriere. Und ja, vielleicht ist das einer der Gründe, warum manche Menschen immer denken, ich wäre eine strenge Person, wenn ich doch wahrhaftig eigentlich recht herzlich und gutmütig bin.

Die Farbberatung startete mit einem kleinen Vorgespräch und dann fingen wir an mir verschiedene Tücher umzulegen, während ich vor einem Spiegel in gutem Tageslicht saß. Erstmal schauten wir den Unterschied zwischen Gold und Silber an. Da war dann schon direkt klar, Silber, also etwas Kühles, das ist mein Farbschema. Dann legte Laura mir verschiedene Farbgruppen nacheinander um und wir versuchten nun rauszufinden, ob ich ein „kühler Sommer“ oder „kühler Winter“ bin, denn die beiden anderen Jahreszeiten konnten wir direkt schon mal ausschließen. Da ich gar keine Präferenz hatte, welche Jahreszeit ich gern wäre und welchen Farben ich gern als „meine Farben“ hätte, war ich da total offen.

Es war aber auch einfach wirklich krass den Unterschied zwischen einigen Farben zu sehen. Farben, die man als Farbe an sich, sehr schön findet. Sieht man sie dann aber mal mit dem Blick an, was sich im Gesicht verändert, wenn die Farbe am Oberkörper getragen wird, dann wird ein schönes Rot direkt zur Farbe, die einen zehn Jahre älter, mit unreiner Haut und tiefen Falten darstellt. Nicht das, was man möchte, wenn man seine Farben bestimmt.

Ich glaube ja, Laura hatte direkt schon eine Ahnung, was manche Farben mit mir machen und hat dann extra ein paar „Schockmomente“ eingebaut. Aber dadurch habe ich auch wirklich verstanden, dass warm nicht immer gut ist. Zumindest nicht an mir, so wie gerade meine Haut-, Haar- und Augenfarbe zueinander passen. Sicherlich kann sich das zum Beispiel im Sommer mit einem gebräunten Teint, oder wenn die Haare im Alter etwas heller werden auch nochmal ändern.

Während der Beratung schnackten wir miteinander und die zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Laura legte die Farbtücher noch geordnet auf einen Tisch, sodass ich am Ende auch nochmal eine gute Übersicht der Farben als Stoff hatte.

Für die Zukunft habe ich nun einen Farbpass im Kleinformat als Fächer, den ich nun in den Stoffladen oder in Modegeschäfte mitnehmen kann.

Die Farbberatung ergab, dass ich keine klare Jahreszeit, sondern ein Zwischenpass der Farbgruppe „Kühl“ bin. Und tatsächlich habe ich in den Farben auch bereits einige Kleidungsstücke im Schrank und manche sind sogar schon seit dem Erwerb echte Lieblingsteile. Da habe ich also unbewusst vielleicht schon ein bisschen farb-bewusst eingekauft.

Nach der Farbberatung ging ich direkt in den nächsten Second-Hand Shop. Tatsächlich ist nur fünf Minuten von Lauras‘ Atelier entfernt ein kleiner aber vollgestellter Humana. Und da shoppte ich nun das erste Mal mit anderen Augen. Denn ich guckte nun nach kühlen Farben und Mustern, die diese Farben enthalten. Und das war gar nicht einschränkend, sondern tatsächlich eine gute Art Kleidung zu betrachten. Es bremst ein wenig, weil man die Kleidungsstücke nach anderen Kriterien betrachtet. Und für mich ist das tatsächlich echt hilfreich.

Nächster Stop für mich war dann ein Stoffladen in der Leipziger Innenstadt.

Vom Königreich der Stoffe hatte mir meine Nachbarin, die aus Leipzig kommt, schon mal erzählt. Und dort machte ich dann sogar einen extremen Schnapper. Ein Stoff aus einer älteren Nerida Hansen Kollektion* als 2,3 m Reststück, 50 % reduziert und sowohl in Farbe als auch in Muster genau das, was ich nun kaufen will. 2,3 m dürften genug sein, sodass ich sowohl ein Blusenoberteil als auch einen Rock draus nähe. Kombiniert dann im Look eines Kleides und als Einzelstücke sehr gut mit meiner neuen Garderobe kombinierbar.

Am Abend nach der Farbberatung war ich etwas erschöpft und hungrig. So hungrig, dass ich eine ganze Tüte frozen Dumplings von Koreas No.1 Dumpling Marke alleine in der Hostelküche verspeiste. Mit einer meiner Zimmergenossinen für diese Nacht hatte ich noch ein interessantes Gespräche über Hypnosemethoden und tatsächlich schlief ich die Nacht dann auch sehr gut. Ganz anders war das in der Nacht drauf, wo ich stundenlang nicht in den Schlaf fand.

Das war die Aufregung nach dem neuen Haarschnitt. Denn ein guter Haarschnitt nach dem ich in den Spiegel gucke und die Person, die da im Spiegel ist, mit liebevollen Augen betrachte, der öffnet mein Herz und sorgt bei mir für ein kleines High. #selfloveclub Vielleicht sollte ich tatsächlich einfach öfter zum Frisör gehen…

Vom Frisör ging es am Freitag in die Innenstadt von Leipzig, denn einen anderen Termin hatte ich schon von Hamburg aus gemacht. Dank eines Gutscheins für ein 45 Minuten Fotoshooting bei Picture People konnte ich von dem neuen Ich direkt ein Beweisfoto machen lassen. Zufällig ist zwei Häuser neben dem Fotostudio ein Oxfam Laden in dem ich genau 20 Minuten vor dem Termin hatte und in der Zeit noch schnell zwei Oberteile shoppte. Und genau die passten nämlich super zu der Geschichte, die ich über Bilder festhalten wollte.

Meine Fotografin war sehr nett und das Fotostudio bot im großen Studioraum im Keller richtig viele tolle Hintergründe und Fotomöglichkeiten. Ich ließ mich einfach dirigieren und folgte ihren Anweisungen, mal hier hin, mal dahin zu schauen oder mich gerade zu machen und trotzdem zu entspannen. Auch der Termin verging wie im Flug und das Endergebnis war wirklich verblüffend.

Ich mag ja einfach keine Selfies. Außer Urlaubs Selfies, die ich aber sehr gern mit meiner Kamera oldschool style mache. Durch den Blick durch die Kamera der professionellen Fotografin bekam ich aber nochmal ein neuen positiveren Blick auf mich selbst. #selfloveclub Vielleicht sollte ich mich tatsächlich einfach öfter von anderen Menschen fotografieren lassen…

Nach dem Fotoshooting ging es etwas Leckeres beim Vietnamesen essen und dann noch in einen ReSales Shop in der Nähe der Karli. Vollendet wurde der Tag beim Angucken des Sonnenuntergangs vom Völkerschlachtdenkmal aus. Liebs.

Das war also meine kleine #handmadelifemakeover Umstyling Reise nach Leipzig. Ich kann so einen kleinen Städtetrip jeder empfehlen. Ein bisschen Planung, ein bisschen Spontanität – dabei entstehen die besten Geschichten und Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben.

Nach der Farbberatung in einer meiner Farben und mit neuem Haarschnitt

Und ja, ich glaube, Heidi würde sagen „Tine, hier habe ich dein Foto für dich!“


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