AnNÄHerung 2017 –
mit Nähnerds ins neue Jahr starten

EDIT am 16.12.:

Diesen Beitrag schrieb ich im Januar, kurz nachdem ich diesen Blog aufgesetzt habe. Er ging nur nie live, weil ich eigentlich noch passende Fotos einfügen wollte.

Da nun aber schon fast Ende des Jahres ist und der Beitrag auch ohne Bilder Sinn ergibt, bzw. alle die auch bei der AnNÄHerung waren, wissen wie die genähten Teile aussehen, beschließe ich heute einfach mal den Beitrag zu veröffentlichen.

Originalpost:

Mittlerweile gehört die AnNÄHerung für mich zum Januar, wie die Müdigkeit am ersten Tag des neuen Jahres. Seit 2013 findet das Nähwochenende in Bielefeld statt und ich gehöre zu den Teilnehmerinnen der ersten Stunde. Als ich vor fünf Jahren das erste Mal von der Idee hörte, war ich sofort begeistert.

Schließlich nähen in meinem Umfeld nicht viele Freundinnen Bekleidung und die, die es machen, wohnen nicht in der Nähe. Habe ich also mal eine Frage zu Passform oder Verarbeitungsdetails, dann heißt es googlen oder in YouTube nach Erklärvideos zu recherchieren.

Da ist es natürlich praktisch, wenn sich an einem Wochenende gleich 40 potentielle Ratgeber:innen versammeln.

Mittlerweile ist es eine schöne Tradition geworden, im Januar nach Bielefeld zu fahren und dort neue und alte Bekannte zu treffen. Jedes Jahr bringt etwas Neues und fühlt sich doch so an, als wäre kaum Zeit vergangen.

Bikerjacke nach Burdaschnitt – genäht bei einer AnNÄHerung, getragen unter anderem in London

Mit dem ersten Projekt, einer Bikerjacke, setzte ich mir ein Motto für alle kommenden Jahre. Denn nach der Bikerjacke, nähte ich einen Trenchcoat, dann einen Parka und in diesem Jahr einen Kurzmantel, ein Frau Ava Mäntelchen aus Tierfellimitat und eine Kastenjacke mit Navajo-Muster.

Ob ich die Tradition in den kommenden Jahren fortführen werde? Ich bin sicher! Denn es gibt doch noch so viele Jacken, Mäntel und Blazer, die ich noch nicht genäht habe. Für das nächste Jahr habe ich schon zwei Schnittmuster im Auge, zwischen denen ich mich nur noch entscheiden muss. Beziehungsweise für die ich den perfekten Stoff suche.

Die Stoffe für die Projekte aus den letzten Jahren fand ich alle bei der Arbeit* oder Second-Hand. Den Rest von meinem Siebziger-Jahre-Tischdecken-Tapeten Stoff schickte ich Ella. Sollten wir uns spontan irgendwann mal treffen, würden wir sicherlich für Auffahrunfälle sorgen, wenn wir in unseren Statement-Mänteln die Straße überqueren.

AnNÄHerung ist einfach ein passendes Wort, für das was sich an so einem Nähwochenende ereignet. Viele meiner Kollegen, die zum ersten Mal von der Veranstaltung hörten, mussten spontan an LAN-Partys denken. Und obwohl ich so eine Veranstaltung noch nie besucht habe, kann ich mir vorstellen, dass das Gefühl ein ähnliches ist. Gut, wir ordern keine Pizza und trinken Mengen an Energydrinks, sondern essen in regelmäßigen Abständen in der Cafeteria der Jugendherberge oder probieren die veganen Backkünste von Miriam. Ein Sekt neben der Nähmaschine darf auch nicht fehlen, genauso wenig wie die Kaffee- oder Teepause.

Im Vergleich zu den letzten Jahren war dieses Jahr etwas weniger Party angesagt und es wurde fleißiger genäht. So entstanden z.B. komplette Hosenanzüge, aufwendige Mäntel und Petticoats.

Die Nächte nähte ich nicht durch, sondern setzte mir verschiedene Zeitkontigente für die Arbeitsschritte und dank meiner effektiven Arbeitsweise war ich am Samstagabend fertig! Mit dem Einsetzen von Futter in den Kurzmantel, dem kompletten Nähen einer Frau Ava und dem kompletten Nähen einer Kastenjacke aus der Burda.

Hätte ich doch mal den schon zugeschnittenen Rock noch mitgenommen… So war ich Samstagabend arbeitslos und verbrachte die Zeit mit Tauschtisch stöbern. Dort fand ich nicht nur zwei schöne Stöffchen, sondern auch eine tolle Auswahl an Burda Style Magazinen und alten Knip Mode Ausgaben. Vielen Dank an diejenigen, die ihre Schnittmusterzeitschriften aussortieren. Nächstes Jahr muss ich auch unbedingt mal Platz im Gepäck schaffen, um meine unbenutzen Ausgaben weiterzugeben.


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