me made mittwoch – September 2025

Krass, wie schnell die Monate momentan vergehen. Während jetzt im September für viele Menschen der Alltag wieder startet, freue ich mich auf zwei Monate mit vielen tollen geplanten und vielleicht ungeplanten Momenten. Und, da ich als kinderlose Person ja nicht an Schulferien oder Schließzeiten gebunden bin, freue ich mich besonders auf die zwei Wochen Herbsturlaub, die mir bevorstehen.

Nachdem ich es gestern auch endlich angegangen bin meine ETA Registrierung durchzuführen, darf ich nun auch offiziell die nächsten 180 Tage lang in UK einreisen. Für mich geht es Ende des Monats nach Edinburgh, um vier Tage lang im Frank-Reich zu schwelgen. Einer meiner Lieblingsmusiker organisiert da nämlich ein viertägiges Festival, wo er jeden Abend ein anderes Set aus seinem großen Repertoire spielt. Frank Turner ist große Klasse und ich freue mich schon sehr auf die Musik und die Menschen. 2022 fand das Festival in Berlin statt und zwar die vier Tage nach meinem Bewerbungsgespräch bei meinem jetzigen Arbeitgeber. Das war ideal, um mich abzulenken und nicht zu viel drüber nachzudenken, ob ich den Job bekomme. Außerdem habe ich eine sehr gute Festival-Freundin kennengelernt. Ich habe also sehr schöne Erinnerungen an das Festival und hoffe, dass sich auch dieses Jahr etliche schöne Begegnungen ergeben.

Das Outfit, das ich euch heute zum Me Made Mittwoch zeige, könnte auch ein tolles Festival-Outfit sein. Vielleicht werde ich auch etwas ähnliches tragen. Ich muss nur schauen, wie ich mit meinem Reisegepäck hinkomme. Denn von Edinburgh aus, geht es dann noch für ein paar Tage nach Portugal, um ein bisschen Sonne zu tanken. Und selbstverständlich reise ich nur mit Handgepäck – allerdings mit drei verschiedenen Airlines. Das wird also ein guter Test, ob mein Reiserucksack überall akzeptiert wird.

A propos Sonne tanken. Die Fotos in diesem Beitrag entstanden, obwohl ein ganz anderes Shooting geplant war. Ich hatte mit einer guten Freundin aus Aachen einen Tag festgelegt, an dem ich sie in Aachen besuche und wir dann abends im Licht der untergehenden Sonne schöne Bilder in einer Wiese bei ihr in der Nähe machen. Nun war das Wetter aber an dem Tag so richtig bescheiden. Und gerade als wir losgehen wollten, fing es auch nochmal krass an zu schütten. So versuchten wir aber das Beste aus der Situation zu machen und fanden in der Umgebung einen Unterstand und einen Tunnel, wo wir zumindest regengeschützt ein paar Bilder machen konnten. Nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, aber irgendwie doch passend für das Outfit, was ich an dem Tag angezogen hatte.

Jeanette, die uns heute beim Me Made Mittwoch begrüßt, scheint auch an einem Regentag ihre Fotos gemacht zu haben. Auf jeden Fall ein sehr tolles Outfit, was sie zeigt. Vielen Dank an die Organisatorinnen des Me Made Mittwoch. Es macht mir wieder große Freude dafür Beiträge zu schreiben und ein bisschen wieder den Anschluss in der Community zu finden. Auch wenn das natürlich immer auch sehr verführerisch ist, wenn man bei anderen einen tollen neuen Schnitt entdeckt oder einen super Stoff. Auf jeden Fall taugt mir das bewusste Lesen der Beiträge auf den Blogs viel mehr, als der schnelle Konsum auf Instagram. Und seitdem man dort zum Beispiel die Hashtags nicht mehr selbst sortieren kann, macht einiges dort nicht mehr so viel Spaß und liefert mir nicht die Inspiration, die ich suche.

Bei diesem Outfit ist tatsächlich bis auf die Schuhe alles me made. Die Jacke ist nach einem Fibre Mood Schnitt entstanden. Vinny heißt das Modell und ist eine Bomberjacke mit tollen Details. Das Shirt ist ein bisschen burda style und ein bisschen verändert durch mich. Die Jeans ist ein Hosengrundschnitt, den ich mal aus eine burda Hose angepasst habe und wo ich die Beinform selbst verändert habe. Selbst das Tuch ist me made, denn es ist ein Panel, das es mal bei stoffe.de gab und wo ich nur die Stoffkanten mit einem Rollsaum versäubert habe.

Beauty from behind

Das Shirt aus einem schwarzen leichten Rippjersey hat lange ungetragen in meinem Schrank gelegen. Denn es war ein Experiment, wo ich erst dachte, dass ich ein untragbares Kleidungsstück produziert hätte. Der schöne Rückenausschnitt war nämlich eigentlich als V-Ausschnitt vorn gedacht. Ich hatte den Schnitt für ein Oberteil so pi-mal-Daumen vorne eingeschnitten, um aus einem Raglanschnitt mit gerafften Ärmeln und einem runden Ausschnitt ein Shirt mit V-Ausschnitt zu machen. Doch irgendwie hatte ich mich etwas verkalkuliert und der Ausschnitt saß vorne nicht richtig, war viel zu tief und mir auf jeden Fall zu vulgär, um das Teil so zu tragen.

Eines Tages kam ich dann auf die Idee das Shirt einfach mal verkehrt herum anzuziehen. Und bäm – neues Lieblingsteil.

Der Rückenausschnitt ist nun sexy und nicht vulgär. Ich kann unter das Shirt einen trägerlosen BH anziehen und die Raffungen an den Oberarmen machen das Shirt auch von vorne interessant.

Ein anderes Teil, was von hinten ganz interessant ist, ist meine Schlaghose aus schwarzem Jeansstoff. Ein Modell, was ich inzwischen seit 11 Jahren in meinem Kleiderschrank habe. Und anscheinend ist der Stoff sogar von stoffe.de gewesen. Zumindest habe ich vor elf Jahren mal einen Denim verlinkt, den es wohl sogar noch bei stoffe.de gibt. Ich hatte immer die Erinnerung, dass ich den Stoff auf dem Holländischen Stoffmarkt gekauft hätte und es unmöglich wäre diese Stoffqualität nochmal zu finden. Aber, vielleicht ist es wirklich diese Standard Denim Qualität, die es sowohl bei stoffe.de als auch anderen Onlinehändlern gibt.

Für die Schlaghose habe ich den Schnitt halb selbst gemacht. Basis war eine schmale Hose, die ich in einer Burda Ausgabe gesehen hatte. Dann habe ich mir ein paar Schnittmuster für Jeans angeguckt. Zu der Zeit um 2014 rum waren gerade die Ginger Jeans rausgekommen und ich habe dann – mal wieder mit meiner pi-mal-Daumen-Methode – die Schnittteile, die aus einer Hose eine Jeans machen selbst konstruiert. Den Hosenschnitt hatte ich schon 2012 angepasst, sodass ich wusste, dass die Schrittkurve und die Form am Oberschenkel auf jeden Fall gut sitzen müsste. Für die Form der Beine und insbesondere dem ausgestellten Saum der Schlaghose habe ich dann im Internet verschiedene Jeansmodelle recherchiert und geschaut, ob da in der Produktbeschreibung Maße wie die Saumweite oder Innenbeinlänge angegeben sind. Das diente mir dann als Orientierung für das Erstellen der Hosenbeine.

Und ja, ich bin sehr zufrieden, was bei diesem Experiment rausgekommen ist. Die Jeans trage ich immer dann, wenn ich mich gut fühlen möchte. Inzwischen ist das Schwarz schon ziemlich verwaschen, aber genau dieser lässige Look gefällt mir. Und es ist einfach ein hervorragender Kombipartner für all meine bunten Blusen und T-Shirts.

Jackpott

Was mir in meiner Garderobe lange noch fehlte, war eine schwarze Jacke. Ich hatte zwar schon mal vor neun Jahren einen Parka genäht, doch der Stoff ist mittlerweile ziemlich ausgeblichen. Und, auch wenn ich den Parka sehr mag, ich wollte nun mal eine neue Jacke haben, die schnitttechnisch auch aktuell ist. So kam ich dazu, dass ich drei Tage bevor ich zu einem Nähwochenende in Ostfriesland mit Freundinnen fuhr, noch schnell diese Jacke zuschnitt. Der Stoff ist tatsächlich genau der selbe, den ich für den Parka verwendet hatte. Ein 2,5 m Stoffrest lag also schon seit neun Jahren in meinem Lager unterm Bett und tatsächlich passte er ganz genau für die Schnittteile der Fibre Mood Vinny Jacke.

Die Stoffqualität ist top, denn der Stoff ist aus Baumwolle, die aber fein beschichtet ist. Somit ist der Stoff leicht, aber wasserabweisend. Eine optimale Jackenqualität für die Hamburger Wetterlagen. Gekauft hatte ich ihn 2014, wie könnte es anders ein, bei stoffe.de. Das waren noch Zeiten, als es dort immer mal auch Postenware von Joop Überhängen gab.

Ich hatte ziemlich Angst vor den Leistentaschen in der Jacke. Zum Glück konnten mich meine Freundinnen davon überzeugen, dass ich einfach nur eine Probetasche aus einem Stoffrest nähen könnte. Und dann, wenn es klappt und ich die Technik verstanden habe, dann erst die Tasche in den Jackenstoff nähe. Die Anleitung von der Fibre Mood ist auf jeden Fall sehr gut und verständlich. Ich musste nur etwas umdenken, da ich die Tasche ohne die im Schnittmuster vorgesehene Klappe nähen wollte und das so natürlich nicht in der Anleitung erklärt wurde.

Es hat auf jeden Fall nach eine Probetasche dann auch sehr gut am Original geklappt. Vielleicht sind das sogar die besten Leistentaschen, die ich je genäht habe. Die Anleitung könnte ich bestimmt auch adaptieren, wenn ich mal in eine andere Jacke diese Art von Taschen einnähen will.

Der Ärmel hat am Saum eingelegte Falten und wird mit einem Bündchen geschlossen. Die Weite des Ärmels ist etwas Besonderes und macht den Schnitt so aktuell. Außerdem kann ich unter die Jacke sehr gut auch dickere Pullis anziehen. Das macht die Jacke sehr passend für den Herbst und Winter. Denn ohne dicken Pulli wäre sie etwas zu dünn bei kalten Temperaturen.

Hier sieht man nochmal ganz gut das Detail der gerafften Raglanärmel vom Shirt. Und mein „fröhliches Doppelkinn“.

Einen Tag vor dem Shooting war ich noch beim Frisör und hatte mir diesen Kurzhaarschnitt verpassen lassen. Ich bin gerade in der Findungsphase, welche Frisur ich längerfristig haben möchte. So war ich dieses Jahr schon das fünfte Mal bei unterschiedlichen Frisörsalons. Jedes Mal mit leicht anderem Ergebnis und noch kann ich nicht sagen, dass ich DEN Schnitt für mich gefunden habe. Irgendwie will ich imer das, was ich gerade nicht habe. Also, kurz, wenn die Haare lang sind und dann aber doch wieder lang, wenn sie kurz sind.

Was ich aber aus dem letzten Frisörtermin mitgenommen habe, ist das Kompliment der Friseurin zu meinem Hinterkopf. Den fand sie nämlich „schön“. Und ja, das ist doch auch toll, wenn man zumindest von hinten attraktiv aussieht.

Es war Zufall, dass im Tunnel in dem wir eigentlich nur Zuflucht vor dem Regen suchen wollten, dann wirklich schöne Bilder entstanden. Und dann auch noch so passende Graffitis an den Wänden waren.

Ich äußere mich ja selten politisch und muss auch nicht bestimmte Sprüche oder Motive auf meinem T-Shirt zeigen, um mich politisch auszudrücken. Aber ab und an komme ich doch dazu mal zu äußern, wenn mich etwas anpisst. Das drücke ich aber lieber durch die Blume aus, als mich dazu herabzulassen auf das Niveau der braunen Würste abzusteigen.

Ben Camden · Salt (Acoustic)

Kommentare

2 Antworten zu „me made mittwoch – September 2025“

  1. Liebe Tina, dein Outfit sieht toll aus, und die Fotos finde ich sooo passend. Auch die ziemlich kurzen Haare mag ich.

    Ich wünsche dir eine tolle Reise.
    LG, Heike

  2. Ich finde die Jeans gerade gut, weil sie schon etwas verwaschen ist. Joop Stoffe bei Stoffe de, das ist wirklich eine andere Zeit. Ich hatte da bisher eher gegenteilige Erfahrungen.
    Der Bomber ist schick, schön dass du dich an die Taschen gewagt hast!
    Grüße, Tina

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