Gestapelte Kleidung in einem Kleiderschrank, alle Stücke selbstgenäht von Tine Sews

Gedanken zum #memademay2024

Es ist Mai und das bedeutet in der internationalen Nähszene Zeit für den traditionellen Me Made May. Vor 15 Jahren hat die britische Bloggerin Zoe sie unbewusst initiiert. Nun ist die jährlich stattfindende memademay Aktion eine regelmäßige Möglichkeit sich mit der eigenen selbstgenähten Garderobe zu beschäftigen.

Für die einen bedeutet es jeden Tag das selbstgenähte Outfit zu dokumentieren. Daher findet sich auf Instagram unter dem hashtag #memademay plus der jeweiligen Jahreszahl seit mehr als zehn Jahren eine Fülle an Schnittmuster und Outfit Inspirationen.

Ich habe das erste Mal 2011 den me made may gelebt. Jedoch, wie auch heute noch, nicht wirklich konstant dokumentiert. Dieses Jahr hatte ich vor das endlich mal auf die Reihe zu bekommen, doch ich bin einfach kein Selfie und Posing Mensch.

memademay 2024 Vorbereitungen

Aber ich habe dieses Jahr die Aktion zum Anlass genommen meinen (vollgestopften) Kleiderschrank nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ende April habe ich im Urlaub meinen kompletten Kleiderschrank und im Keller lagernde Kisten ausgeräumt. In den Schrank zurück durften dann nur selbstgenähte Teile. So habe ich jetzt im Mai gar keine Option Kaufkleidung anzuziehen, sondern kombiniere nur das, was ich genäht habe.

Und meine Hoffnung, die dahinter steht, ist, dass ich herausfinde, welche Teile wirklich notwendig sind und welche Teile noch fehlen. Denn schon beim Einräumen stellte ich fest, dass ich sehr viele sommerliche Blusen und Kleider habe, aber selbstgemachte herbstliche oder winter taugliche Kleidung habe ich nicht. Und auch wenig Kombiteile für diese bunten und meist gemusterten Oberteile.

Bei den Hosen habe ich in den letzten zwei Jahren schon viel genäht, was sich sehr gut als Basis für ein Outfit eignet. Aber jetzt fehlen mir doch noch ein paar Layering-Teile, die meine Garderobe noch vielseitiger und auch büro-tauglicher machen.

Ich habe sogar extra eine Kiste mit Urlaubsgarderobe, obwohl ich maximal drei Wochen im Jahr Gelegenheit habe, diese zu tragen. So wirklich seriöse und dabei in meinem Stil modische Stücke fehlen doch eher.

#memademay2024 Erkenntnisse

Beim Aufräumen des Kleiderschranks habe ich auch aussortiert und einiges an selbstgenähten Teilen in eine Kiste sortiert.

In der langen Zeit, die ich schon nähe, habe ich auch öfter mal etwas produziert, was 15 Jahre später einfach nicht mehr modisch ist und auch nicht mehr dem Stil entspricht, den ich mag. Es tut mir weh, dass ich in die Teile Zeit und Material investiert habe. Daher möchte ich nun in den kommenden Jahren meine Nähprojekte noch gezielter planen und eher mal drüber schlafen, bevor ich entscheide, was aus einem Stoff wird. Außerdem überlege ich nun, was ich aus den Teilen noch machen kann, die bei mir im Schrank nur noch lagern und nicht getragen werden. Sozusagen Upcycling von Selbstgenähtem.

Denn in jedem Kleidungsstück stecken nicht nur die Ressourcen des Materials, sondern auch meine eigenen Zeit Ressourcen. Und in den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass ich einfach auch sehr gern andere Tätigkeiten in meiner Freizeit ausübe. Das Nähen ist zwar immer noch ein liebes Hobby, aber nicht mehr das einzige zeit-intensive Hobby.

Und ja, das Nähen kommt auch in diesem memademay Monat nicht zu kurz, denn auch in diesem Monat fand wieder ein Termin mit meiner lieb gewonnenen Hamburger Nähgruppe statt. Das gemeinsame Nähen macht eine Menge Spaß und bei jedem Treffen entstehen sehr spannende Gespräche und wir tauschen Geschichten aus. Da ist teilweise das Nähen nur die Nebensache und das Schnacken und Buffet der Hauptteil.

In den letzten Jahren ist das gemeinsame Nähen auf jeden Fall zu einem der Fünf Dinge, die mich gerade glücklich machen, geworden.


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