Bin ich noch Nähbloggerin?

Was definiert eine Nähbloggerin? Sicherlich die Tatsache, dass sie über ihre Nähwerke, Ideen, Projekte und Erlebnisse beim Nähen in schriftlicher Form auf ihrem Blog berichtet.

Nun ja, hin und wieder finde ich die Zeit und denke an den Blog. Dann schaue ich, was ich für ein passendes Bild auf dem Laptop habe und nehme mir einen Augenblick, um zu reflektieren und meine Gedanken in Worte zu fassen.

Doch Genähtes sieht man auf diesem Blog aktuell nicht wirklich. Das liegt allerdings nicht daran, dass ich nicht nähen würde. Im Gegenteil, aktuell nehme ich mir in einem freien Zeitfenster lieber den Moment für das Nähen oder Zuschneiden und sitze in meiner Freizeit nicht vor dem Laptop. Der wird dann eher nur für die Hintergrundbeschallung oder als Fernseher-Ersatz genutzt.

In zwei Wochen findet in Hamburg das große Nähbloggertreffen statt. Tanja und Antje haben es wunderbar organisiert und ich freue mich darauf, Nähbloggerinnen aus ganz Deutschland zu treffen und das schöne Hamburg von der besten Seite zu zeigen. Besonders gespannt bin ich auf die Rückmeldung nach dem Stoffshopping bei meinem Arbeitgeber – ist doch immer klasse, wenn man direkt von einer großen Gruppe eine Rückmeldung bekommt. Und wenn die Rufe nach einem Onlineshop dann immer lauter werden, motiviert mich das noch mehr das Projekt so schnell wie möglich abzuschließen!

Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mich tatsächlich noch zu den Nähbloggerinnen zählen kann. Ich wünsche mir immer wieder öfter meine Näherlebnisse auch zu teilen, doch meist läuft das dann doch eher auf eine kurze Instagram-Story hinaus, die ich schnell filme und bei der mir die Qualität der Videos und der Bilder dann auch nicht so wichtig ist, wie es mir bei einem Blogbeitrag wäre.

Der Tipp, den meine Lieblingsbloggerin Elsie Larson von A Beautiful Mess gibt, ist „Just do it“. Aber ich kann mich einfach nicht davon freimachen, dass ich mir auf dem Blog eine andere Fotoqualität wünsche als auf Instagram.

Wie seht ihr das? Habt ihr da auch so Wünsche und Vorstellungen, wie ihr euch als Nähbloggerin präsentieren möchtet? Und wie habt ihr es geschafft, das dann auch umzusetzen? Habt ihr Tipps zum Fotografieren?


Kommentare

4 Antworten zu „Bin ich noch Nähbloggerin?“

  1. Im Winterhalbjahr finde ich die Herausforderung besonders groß, halbwegs gute Bilder fürs Blog zu machen: Wen man nach Hause kommt ist es schon dunkel, morgens vor der Arbeit ist es schon dunkel… Ich versuche, am Wochenende gezielt gleich mehrere Sachen zu fotografieren (und mache mir dazu einen Zettel, was ich fotografieren will), und ich mache die Bilder draußen auf dem Balkon, dann muss man eigentlich nicht auf besonders viel achten, weil das Licht gut ist. Die Sachen an mir fotografiert zu bekommen ist aber nochmal zusätzlich eine Herausforderung, für die ich auch keine gute Lösung habe. Mal ein Handyfoto zwischendurch machen lassen, darauf läuft es meistens hinaus. Ich versuche aktuell auch gerade, mich in der Hinsicht besser zu organisieren, weil ich wenig gebloggt habe in letzter Zeit – aber so nett die „eben mal schnell“-Posts bei Instagram sind, da findet man nie mehr etwas wieder und alle Informationen sind nach kurzer Zeit verloren, deshalb möchte ich das Blog auch wieder regelmäßiger füllen.

    1. Oh, ich finde dein Blog wird schon regelmäßig befüllt! Aber stimmt, bei dir gibt es auch oft Beiträge, die nichts von dir Genähtes zeigen. Und das finde ich bei dir sogar sehr toll. Ich glaub, ich muss mir wirklich mal Gedanken über meine Ansprüche an mich selbst machen und vielleicht diese Gedanken überdenken. Zum Glück habe ich seit Kurzem jemanden mit dem ich diese Dinge besprechen kann und mich auf neue Gedanken bringt.

  2. Deine Fragestellung und den Gedankengang kann ich sehr gut nachvollziehen. Tatsächlich finde ich – im Gegensatz zu dir -, dass im Blog der Text wichtiger ist als das Foto. Dafür bietet sich auch der Platz. Instagram ist doch eher die App der „schönen“ Fotodarstellungen und der kleinen schnellen Likes. Im Blog hast du Platz den Prozess zu erläutern und Details zu zeigen. Ich war im Frühjahr auf dem Nähbloggertreffen in Augsburg und hatte auch eher das Gefühl, dort auf einem Nähinstagrammertreffen zu sein. Aber wie viele schon geschrieben haben, sind die Zeiten der Blogs vermutlich vorbei, es gibt nicht mehr viele, die völlig werbefrei unterwegs sind und den Blog als Nähtagebuch führen. LG Anja

    1. Das stimmt, auf dem Blog hat man mehr Platz für Gedanken – und es lässt sich auf dem Laptop auch besser schreiben als auf dem Smartphone!
      Ich liebe es meine Gedanken in Worte zu fassen und ich liebe es auch auf anderen Blogs zu lesen. Vielleicht sollte ich mir diese Zeit auch nehmen und erlauben. Seit kurzem habe ich meine reguläre Arbeitsbelastung reduziert und merke langsam den positiven Effekt von einem halben freien Tag die Woche. Jetzt muss ich mich nur daran erinnern, mir für die freie Zeit nicht zu viel anderes vorzunehmen…

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