Fünf Gedanken einer Kreativen

Kennt ihr das? Diese Gedanken, die einen ständig im Kopf herumschwirren? Dieser Gedanke „Man könnte doch….; ….das muss ich unbedingt ausprobieren; Warum hat eigentlich noch niemand…?“ Kennt ihr nicht? Oh. Okay.

Ähmm, ja…. Dann ist diese neue Serie an Beiträgen vielleicht trotzdem ganz interessant für euch.

Fünf Gedanken einer Kreativen. Aktuell sind die Gedanken von mir, aber ich habe gerade auch diesen Gedanken gehabt, dass die Überschrift auch dazu einlädt Gastautoren aufzufordern ihre Gedanken offen zu legen. Seht ihr, so schnell geht das in meinem Brain. Schwupps ist schon der nächste Gedanke da, wen ich einladen könnte. An Stoff soll es mir also in dieser Serie nicht mangeln.

  1. Ich mag das Nähen. Aber ich habe in den letzten Monat mehr Zeit mit einer anderen Handarbeit verbracht. Gut, das Häkeln der Granny Square Jacke war ein mehrjähriges Projekt. Aber im letzten Herbst/Winter habe ich eine Idee gehabt, wie ich die Chrom-glänzenden Tischbeine meines Günstig-Tischs verändern kann und so kam ich zum Häkeln. Nachdem ich vier Tischbeinstrümpfe gehäkelt hatte, war noch Wolle übrig. Die verwandelte ich zu Untersetzern. Und seitdem ist das Häkeln immer wieder in meinen Gedanken. Als nächstes überlegte ich eine Decke zu häkeln. Und der Gedanke ist auch noch immer nicht ganz verflogen. Aber davon ausgehend kam schon wieder der nächste Gedanke. Was, wenn ich keine große Decke häkel, sondern erstmal mit einem Wandbehang oder einem Kissen anfange? Die Idee hinter der Decke war, dass ich möglichst verschiedene Häkelmuster ausprobieren wollte. Geht genauso gut bei einem Kissen oder einem Wandbehang. Und man investiert kein Budget in ein Projekt, was gegebenfalls zu einem Lebensprojekt wird. Ich bin ja nicht Christo.
  2. Was scrollt ihr am liebsten durch? Facebook? Insta? Tik Tok? Oder doch, wie ich, Ebay Kleinanzeigen? Ich hatte neulich so einen Moment in dem ich dachte, dass ich nicht mehr so viel konsumieren will. Also, Social Media Konsum, dachte ich. Dann habe ich mir in der Instagram App einen Timer programmiert. Das geht. Wo genau, weiß ich auch nicht mehr, aber es geht. Und ich hatte mir den Timer auf 30 Minuten pro Tag gesetzt. Wenn schon, denn schon, nicht wahr? Und so habe ich tatsächlich mehrere Wochen immer nur 30 Minuten am Insta-Tropf gehangen. Am Anfang tat es noch weh. Wenn man gerade dabei ist, irgendein Profil eines irgendwann mal kennengelernten Bekannten u.o. Menschen zu begutachten… dann ist es hart, wenn man nach 30 Minuten aus der App geschmissen wird. Aber es tut auch gut. Nach ein paar Wochen wurde es dann aber sehr hart. Und ich habe mir nun 60 Minuten täglich erlaubt. Stelle allerdings jetzt fest, dass ich nach gewisser Zeit immer darauf warte, dass es gleich vorbei ist. Und irgendwann auch gar nicht mehr weiß, was ich da gerade eigentlich angucke und warum es mich interessiert oder interessieren sollte.
  3. Was mich doch wirklich interessiert ist das Real Life. Das Leben um mich herum. Das Leben in meiner Nachbarschaft. Die Freundschaften, die ich habe und die ich pflegen möchte. Freundschaften von denen ich über Social Media 0,0 % mitbekomme. Denn aus meinem Freundeskreis bin ich die einzige Person, die über Social Media ihr Leben teilt. Das war schon zu Facebook Zeiten, ach was, sogar schon zu Beepworld und Myspace Zeiten so. Beepworld kennt ihr nicht? Na, da habt ihr etwas verpasst. Oder ich war doch schon Nerd, bevor ich Nähnerd wurde. Aber hey, mich haben zumindest zwei Mitschüler wegen Beepworld Fragen angerufen – sonst interessierte sich kein Junge für mich und meine Fähigkeiten. Ja, okay. Nerd-Alert.
  4. Gerade kam mir ein ganz spontaner Gedanke. Bzw. meine Neuronen verknüpfen gerade eine Podcast-Episode von Elise Joy und meine aktuelle Tätigkeit. In dem Sinne, dass ich hier gerade sitze und meine Gedanken einfach fließen lasse und in die Tastatur eingebe. Mir kommt das sehr natürlich vor. Es macht mir Spaß. Und ich denke mal wieder daran, dass ich ja seit zehn Jahren diese Idee für ein Drehbuch im Hinterkopf habe. Gerade auch immer wieder daran denken muss. Aber vielleicht ist das Drehbuch gar nicht das richtige Projekt. Vielleicht ist wirklich dieser Blog oder eine Sammlung an Essays eher etwas für mich? Oh mein Gott, was wäre, wenn es meine Texte später mal in einem kleinen gelben Reclam-Heft gäbe? So als „Memoiren eines Millenials“? Okay, wahrscheinlich müsste ich dann doch jung sterben, da die meisten Autoren der Reclam Hefte jetzt nicht so lange gelebt haben oder zumindest die Veröffentlichung ihrer Texte nicht zu Lebzeiten mitbekommen haben. Also, muss ich mich wohl nur entscheiden: Drehbuch schreiben, an Hollywood verkaufen und ausgesorgt haben. Oder Memoiren schreiben, jung sterben und…. gut. Ich denke, wir wissen, wofür ich mich entscheide.
  5. Letzter Gedanke des Tages. Und ja, der Gedanke kam gerade wieder so angeflogen. Ich muss mich an Didi erinnern. Didi, das ist so ein Mitmensch, wie ihn vermutlich jeder mal irgendwann kennengelernt hat. Didi kennt jeder, aber Didi kennt niemanden. Und Didi hat mir früher mal auf ICQ geschrieben. ICQ, you know. Das Whatsapp der Desktop-Generation. Also, Didi slidete in meinen ICQ Feed. Wir schrieben eine Weile und dann schrieb er „Tine, du schreibst ja, wie du sprichst“… Und ja Didi, das tue ich. Das habe ich schon 2002 getan und das werde ich auch hier in diesen Texten weiterhin tun.

In diesem Sinne – sprecht mehr, wie ihr schreibt!


Kommentare

2 Antworten zu „Fünf Gedanken einer Kreativen“

  1. Ach ja, da finde ich mich ja teilweise wieder…….meine Gedanken fließen auch oft, manchmal gibt`s Knoten…….Und ich versuche gerade wieder mehr gute alte Blogs zu lesen. Und ansonsten Instagram, fast immer zuviel. Timer…hmm…ich will das selber hinbekommen.
    Wie lesen uns, liebe Grüße
    Sabine

    1. Ja, die guten alten Blogs. Ich erwarte da eine Rückbesinnung drauf. Insta ist schön und ein quick fix, aber die richtige Befriedigung bringt doch eher etwas Langfristiges und eigen Gestaltetes.

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